Das wird Tote bringen

Begegnungszonenschild in Westerland

Das Konzept ist wohlwollend ersonnen, fußt auf den Attitüden Respekt, Achtung und Rücksicht. Das gibt es hier in Westerland beim neuralgischen Fixpunkt von Kraftfahr- und Fußgängerstraße nicht. Es gab hier eine Ampelschaltung vor H.B. Jensen, die war sicher.

Heute stehe ich mit vielen am Straßenrand, der Bereich ist so schön mit roten und gelben Großpunkten gepflastert. Ein PKW nach anderen rauscht durch. Wie war das noch? Respekt, Achtung und Rücksicht. Ich taste mich vor. Der nächste Wagen rauscht durch. Noch etwas, so dass wenig Platz zu meinen durchaus langen Füßen bleibt. Auch der Neufundsländer fährt durch. Er korrigiert nicht mal die Spur, sondern fährt mir fast die Zehspitzen ab.

Ich wiederhole: Respekt, Achtung und Rücksicht.
Ukrainische Flagge

Na sieh mal da…

Zugestelle dicke Wilhelmine

…die Staatsmacht und der Wutbürger auf der Straße sind aufgebracht, um sein/ihr Inselparadies (Insulaner, meist Restaurationsbesitzer, und Oberschichtengäste) und die Streife eskortiert die illustre Punkercrew abends in Westerland die Friesenstraße in Richtung Strand (dann sind die Pay Barriers an den Strandeingangspunkten nicht mehr besetzt).

Die Punks beweisen durchaus Sinn für Humor, wie das Pappschild für Free Wilhelmine zeigt (zudem betteln sie für Essen und Bier an mehreren POS in Westerland). Die Stadtverwaltung zeigt dagegen nur Einfallslosigkeit. Einzäunen und dann ein Baustellenschild, wo nur die Punks am Baden gehindert werden sollen.

Klar, es gibt auch die Szenen, wo er bei Mc D abgewiesen wird (zuvor aber eine Genossin aus der Crew dort kaufte und Anrecht auf den Klo-Pin bestand – soviel zum formaljuristischen). Er angepißt und die Angabe der nahen öffentlichen Toilette bei der Neuen Mitteihm wohl unbekannt, pisste dann mitten auf die Straße vor Mc D.
Ukrainische Flagge

Angedacht

Das Buch Angedacht vor dem Kampener Strand

Neulich ein kleiner Anschlag an der Tür zur Friesenkapelle, heute dann nach dem Open Air Gottesdienst bei gutem Wetter die Vorstellung von Pastor Rainer Chinnows Buch Angedacht.

Lesung mit Rainer Chinnow

Kurze Geschichten zu den Sonntagen des Jahres. Rainer geht hier auf Nummer sicher: Es sind 53 Geschichten, die so in einer Andacht, dem Editorial des Kirchenbriefe BI SERK der Norddörfer Kirchengemeine oder aufgeschriebenen Gedanken von Rainer stehen können.

Wem das Kirchenjahr nicht so transparent ist, kann dieses zu Beginn des Werkes noch einmal nachschlagen.

Auffallend ist die Typographie und die Grafiken. Als gestaltende Farbe ist das Neonorange gewählt. Die Farbe wie auch die Fische oder andere Illustrationen stören das Lesen nicht.

Angedacht ist eines dieses Bücher, das schon beim Auspacken diesen Charme versprüht, von dem ich später merke, dass er andeutete: Ein Neues Lieblingsbuch ist da.

Es gibt Leute, die füllen Sand in ein Glas, vom Ort ihres Glücks, ihrer Gedanken und schönen Erinnerungen. Tuen vielleicht noch Muscheln dazu. Rainers Angedacht ist dieses Ritual – nur viel Erlebbarer und immer wieder neu. Auf dem Sofa, der Bahn oder im Stau vor dem Syltshuttle als Urlaubseinstimmung. Es muss eben nicht immer Westerland auf dem Hindenburgdamm sein.

Doch für wen ist nun ein christliches Buch, das auf 200 Seiten soviel profanes, weltliches zwischen die Buchdeckel klemmt, dass jede oder jeder sehr viel Gefallen an dem Werk finden wird.

Nur eins, als Empfehlung: Großdruck und eine Audioversion.
Ukrainische Flagge