„Personen und Handlungen dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der „Bild”-Zeitung ergeben haben, so sind die Ähnlichkeiten weder beabsichtigt, noch zufällig, sondern unvermeidlich.“
Heinrich Bölls vorangestellte Bemerkung zu „Die verlorene Ehre der Katharina Blum”
Buchcover von 1974, Heinrich Böll • Public domain
Diese Ausgabe habe ich neben 2-3 anderen aus meiner Klasse im Unterricht genutzt. Hatte zur Folge, dass für uns immer statt exakter Seitenzahl ein Einsprungvektor wie Kapitel, Absatz, etc. gefunden werden mußte. Hatte die 74er Ausgabe meiner Eltern und entstammt wie bei den anderen wenigen wohl einem nicht völlig bildungsfernen Haushalt.
Es hat sich leider an der Situation rein gar nix verbessert. Im Gegenteil: Neben BLÖD sind nun noch haufenweise Produkte der sog. assoziaken Netzwerke entstanden.
Mit weltweit 2,7 Millionen verkauften Exemplaren bis 2017 ist die Erzählung Bölls meistverkaufte Prosaarbeit. Daneben gibt es sehr viele Adaptionen. Auch eine US-Verfilmung fürs Fernsehen.
So verzweifelt war Böll über diese Angriffe, dass er zeitweise daran dachte, Deutschland zu verlassen. Aber er bekam auch Unterstützung. Vor allem von Willy Brandt, der selbst Hasstiraden der Konservativen erfahren und darunter gelitten hatte. Der Bundeskanzler machte dem Schriftsteller Mut und bat ihn schon 1972: „Resignieren sollten Sie nicht. Ich habe es auch nicht getan.“
Zitat aus dem lesenswerter Artikel des Vorwärts.