Anton Ochsenkühns iPadOS-Bändiger

Buchcover iPadOS 16 Handbuch aus dem amac Verlag
Das iPad Handbuch von Anton Ochsenkühn in der neusten Inkarnation von iPadOS 16 ist gut zu lesen, ist sehr reichhaltig mit außsagekräftigen Screenshots versehen, die mitunter mit roten Zahlpunkten angereichert sind, wenn es an diesen Stellen “um das Eingemachte” geht und Erläuterungen im Fließtext folgen.

Das wäre an sich schon ein gutes Buch über das iPad mit dem aktuellen iPadOS wert. Als besondere Dreingabe gibt es allerdings noch die vielen Videotutorials (5 Stunden insgesamt), die für sich schon einen echten Wert darstellen und mit dem Buch einfach so mitausgeliefert werden. Wer kennt das nicht? Ein Problem daheim und schnell mal schauen, wie andere das auf einer weitverbreiteten Videoplattform lösen. Bei Anton Ochsenkühn ist man im Buch gerade an einer Stelle, die gerne mit Bewegtbildern zum Verdeutlichen angereichert sein sollte und findet dann den entsprechenden Link auf das Video. Das ist nicht nur sehr praktisch, das ist auch zum Teil eine ausgezeichnete Zeitersparnis, da das lästige try & error nach Buchanleitung entfällt.

Klar, dass das iPad Handbuch alles zum iPad sowie iPadOS 16 bringt. Angefangen vom ersten Starten mit dem iPad, die wichtigsten Einstellungen über die Kommunikationswege (Mail, Internet, etc.) die Stores von Apple sowie die Apple-typischen Begriffe (AirDrop, AirPlay, SharePlay) und zwei umfangreichen Kapiteln zu Sicherheit und Datenschutz sowie Energie und Troubleshooting mit mehr als 20 Seiten, die sehr wertvoll sind und im ärgerlichen Fall, dass das iPad zickt ein guter Anlaufpunkt sind.

Daneben sind es die etwas ausgefalleren Themen, die Anton Ochsenkühns Werk interessant machen, aber vielleicht erst auf den zweiten Blick entdeckt werden. Sidecar und Universal Control sind solche Erleichterungen, die noch recht unbekannt sind. Sidecar meint hier das iPad als Zusatzmonitor für den Mac nutzen und Universal Control läßt die Mac-Tastatur und -Maus gemeinsam mit iPad nutzbar machen. Selbstverständlich, dass es hier Voraussetzungen (Mac und Apple-ID) gibt, die entsprechend erläutert werden.

Die Möglichkeit, die Zwischenablage von iPadOS und macOS zu teilen, ist sicherlich schon etwas bekannter. Auch eine Mail am iPad zu beginnen und dann am Mac fertig zu stellen, sicher auch. Wenn man die Mail allerdings nicht über eine Apple-Mailadresse verschicken will, muss man diese wegen des Transfers vom iPad auf den Mac erst auswählen. Dort steht es einem natürlich frei, die Absendeadresse zu ändern.

Anton Ochsenkühn iPad Handbuch schafft es auf 238 Seiten dem Lesenden das iPad sehr nahe zu bringen sowie iPadOS sehr plastisch vorzustellen. Das angenehm zu lesende Werk wird durch die Videotutorials sehr aufgewertet.
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Das Standardwerk zu macOS Ventura

Buchcover macOS Ventura aus dem amac Verlag
macOS 13 aka macOS Ventura ist wenige Tage draußen und hier setzt gekonnt das macOS Ventura Standardwerk von Anton Ochenkühn an. Zum wiederholten Male kommt das Werk als Premium-Videobuch daher. Das meint, dass mehr als 5 Stunden Erklär- und Lernvideos vorhanden sind, denn manchmal – so berichtet man sprichwörtlich – sagt ein Bild mehr als tausend Worte (die vielen, sehr detailreichen Screenshots im Buch) und ein Video toppt die Aussagekraft eines Bildes um ein Vielfaches, denn manches läßt sich nur gut in bewegten Bilder zeigen und verstehen. Plakatives Beispiel ist der Stage Manager, den es nicht nur unter iOS 16 gibt. In den 2:09 Minuten des Video wird dieser anschaulich erklärt, was Screenshots alleine nicht ansatzweise zeigen könnten.

A-B-Vergleich der beiden Handbücher zum aktuellen macOS 13 und Vorgänger macOS 12.

macOS Monterey:

– Gewicht: 1372 g
– Seiten: 556
– Kapitel: 13 + Anhang + Index
– Inhaltsverzeichnis: 10 Seiten
– Index: 7 Seiten
– Anhang: 9 Seiten
– Kapitel 13: Troubleshooting und Fitness: 22 Seiten

macOS Ventura:

– Gewicht: 1404 g
– Seiten: 558
– Kapitel: 13 + Anhang + Index
– Inhaltsverzeichnis: 10 Seiten
– Index: 7 Seiten
– Anhang: 9 Seiten
– Kapitel 13: Troubleshooting und Fitness: 23 Seiten

In bewährt routinierter Weise stellt Anton Ochsenkühn die neuste Version von macOS vor, geht dabei auf alle Belang ein, die Neulinge, Switcher (im Anhang etwa dreht es sich um Fresh Install, Nutzung des Migrationsassistenten – auch von Windows kommend- und eben auch den Alt-Mac für den Verkauf vorzubereiten, alle eigenen Daten sicher dort löschen) und alten Mac-Hasen interessieren.

Mac sind ja eigentlich immer selbst erklärend, die Software weist nie Probleme auf und solche Dinge, wie unter Windows, dass in der Registry Einträge und Pfade händisch entfernt werden müssen, gibt es ja bei Apple nie. Das liegt sicher auch an dem guten ML (Machine Learning), das solche Probleme erst gar nicht entstehen läßt.

Häh? Nun ja, der letzte Absatz ist nicht wirklich richtig. Natürlich kann es auch auf dem Mac vorkommen, dass ein “Blue Screen” geschossen wird. Nur meist sieht man die gemeine Kernel Panic nicht, da der Mac nach sehr kurzer Zeit dann einfach wieder bootet. Im Kapitel zum Trouble Shooting kann man einen Screenshot davon “besichtigen”. Viel wichtiger sind aber die vielen anderen Themen wie etwas das Starten des Apple Hardware Teste (wenn eben man Hardwareprobleme überprüft werden müssen), Startprobleme und dann etwa im singe user mode, Löschen des Parameter-RAM oder im Wiederherstellungsmodus starten. Es wird unterschieden, ob Intel-Mac oder Apple Silicon, da die Tastenkombinationen ggfls. unterschiedlich sind.

Auch die Angaben, was man machen kann, wenn ein Programm regelmäßig Probleme macht und wie man das maskieren kann, sind hilfreich, denn es müssen nur wenige Dateien in wenigen Ordern gelöscht werden (die Dateien erstellen sich dann bei App-Benutzung wieder). Normalerweise kommt der Benutzer mit diesen Ordern und Dateien nie in Berührung (sie sind mitunter als nicht-sichtbar versteckt).

Diese Hilfestellungen sind in der Ausführung keine Raketentechnik, können aber im Falle eines Falles echte Hilfe zur Selbsthilfe sein, was für mich Anton Ochsenkühns Standarderk zu macOS Ventura eben so gut und wichtig macht, so dass es immer in der Nähe des Mac sein sollte.

Ganz alltägliche Dinge werden dargestellt und der Blick dahinter erfolgt. Als Beispiel der Bereich zum Installieren von Programmen (Apps). Hier erläutert Anton Ochsenkühn, warum viele Programme wie Firefox einfach per Drag & Drop auf dem Mac installiert werden können. Man nimmt einfach das Firefox-Symbol und läßt es an der Stelle der Platte landen, wo es installiert werden soll. Wer jetzt von Windows kommt, wird sicherlich einige Fragen haben. Es ist natürlich so, dass das Firefox-Symbol nicht einfach eine Excecutable ist, sondern ein Paket, das hinter dem Firefox-Symbol die vielen benötigen Dateien bereit hält. Nach außen sieht der Anwender das nicht. Man kann aber in das Paket “hineingehen”. Dieses Prinzip des “Information hiding” im Hinblick auf Vereinfachen findet sich an vielen Stellen auf dem Mac. Die Universal Binaries – also die Apps, die sowohl Intel als auch Apple Silcion Maschinencode beinhalten – sind nach außen auch stets nur eine App. Da Apple gerade den 3. Prozessorachitekturwechsel vollzieht, ist hier natürlich viel Erfahrung vorhanden (von Motorola 68000 nach IBM PowerPC nach Intel x86 nach Apple Silicon).

Ganz klare Empfehlung: Wer einen updatefähigen Mac hat soll umbedingt auf macOS Ventura updaten. Das hat leider den Hintergrund, dass aktuell Apple nicht gewillt scheint, ältere Mac-Systeme (i.d.R. immer auf jeden Fall die Vorgängerversion) mit allen nötigen Sicherheitspatches auszustatten, so dass auf Altsystemen z.T. scheunentorgroße Sicherheitslücken klaffen.

Für den Wechsel steht mit dem macOS Ventura Standardwerk eine sehr gute Referenz zur Verfügung, die neben dem Alltäglichen (Apple Vokabeln mit Inhalt füllen wie AirDrop, AirPrint, AirPlay, FaceTime, iCloud Drive, Mission Control, SharePlay) auch Dinge erwähnt, die seltener genutzt werden. Das Festplattendienstprogramm ist solch ein Beispiel. Hier können auch die Zugriffsrechte auf einzelne Dateien repariert werden, was manchmal nötig ist, da durch Insttallaionen und Deistallationen Probleme entstehen können. Im Abschnitt zum Partiton löschen, erwähnt Anton Ochsenkühn das aktuelle APFS und bisherige Filesystem HFS+. Die Warnung fehlt natürlich nicht, beim Ändern der Partitiongröße ein Backup vorher anzulegen. Das Festplattendienstprogramm kann ohne Probleme und Datenverlust agieren, aber sicher ist es nur mit Backup.

Klare Leseempfehlung für das Standardwerk zu Apples Betriebssystem macOS Ventura. Anton Ochsenkühn holt den Leser ab – egal auf welchem Wissenslevel – und erläutert, stellt vor und macht Lust zum Selberausprobieren. Die durchdachten Screens mit den zahlreichen Anmerkungen und die vielen Erklärvideos schaffen es, die vielen Themen spielend zu durchdringen.
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