Zitat am Abend

Ein sicherer Weg, dieses Monster anzulocken, ist das Versinken im Smartphone zur Befriedigung der Bedürfnisse. Das Bedürfnis nach Nähe, nach Sexualität, auch die Lust auf Gewalt – wer sein Handy in die Hand nimmt, um sich abzureagieren, wandelt auf gefährlichen Pfaden. „Dann source ich ein ganz wesentliches Element der Menschwerdung, nämlich Affektregulation, an ein Gerät aus. Und das ist sehr schwierig“, sagt Geißler.

HAZ am Sonntag
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Zitat am Morgen

Jonas Geißler, Zeitexperte: Stille, Leere, Langsamkeit, Muße, Lange-weile, solche Dinge haben auch ihre Qualitaten. Und die gehen verloren.

Geißler zitiert sich durch die Wissenschafts- und Wirtschaftsgeschichte, Louis Pasteurs „Der Zufall trifft den vorbereiteten Geist“, Warren Buffetts Erfolgsformel „sit and think“ – Innovationen sind selbst im überhitzten Kapitalismus häufig Produkt bewusster Selbstbegrenzung. „Fokus bedeutet, Nein zu sagen zu hundert anderen guten Ideen“, hat Apple-Gründer Steve Jobs gesagt. Und paradoxerweise mit dem iPhone die große Entgrenzungs- und Ablenkungsmaschine unserer Zeit geschaffen.

HAZ am Sonntag
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Wer hätte das gedacht? Es geht!

Tagesschau heute: Altersgrenze für Soziale Medien in Australien
Tagesschau, today

Da habe ich doch von Australien immer ein etwas gefärbtes Bild gehabt. “Rule Britannia, rule the waves.” Und der Abschaum kam auf die Insel, weit weg, da unten. Die dortigen Bewohner “klatschten” sie dann an die Wand und mehr. Dann in der Jetztzeit war Australien irgendwie hinterbänklerisch, eine (große) Insel des britischen Empires. Die Königin und nun der König sind offiziell Regent von Australien. Die Telco-Netze (fest, wie lose) spotten fast jeder Beschreibung.

Und nun? Als erstes Land der Welt führt Australien Altersbeschränkungen für sog. Social Media ein. Und das mit Recht, denn die Folgen – nicht nur für pubertierende Menschen -, sondern ganz allgemein sind hinreichend erforscht.
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Erinnerung an einen großen Menschen und Sportler

1000Robert Enke (* 24. August 1977 in Jena; † 10. November 2009 in Neustadt am Rübenberge • Original by User:Ina96 • CC BY-SA 3.0

Der Tod Robert Enkes am 10. November 2009 berührte die Menschen weit über Hannover und die Welt des Fußballs hinaus. Der 96-Keeper litt an Depressionen; sein Suizid gab dieser Krankheit ein Gesicht und eine Öffentlichkeit. Für einen Moment ruhte der Ball, es wurde hinterfragt.

HAZ am Sonntag

Die Nachricht von Robert Enkes Tod war so undaßbar, dass auch 10 Jahre nach seinem Tod noch immer unwirklich bleibt. Und Robert Enke ist nicht vergessen. “Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.”
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„Verstehen ist immer eine Reise in das Land des anderen.“

Das heißt, wenn ich einen Menschen verstehen möchte, dann muss ich mich mit ihm auseinandersetzen, mit seiner Denkweise und seinen Handlungen. Und ich muss vorher wissen: Kann ich es ertragen, dass er nicht das will, was ich ihm auferlegen möchte?
[…]
In Deutschland wird immer nach Schuldigen gesucht. Es geht aber gar nicht um Schuld, es geht um Verantwortung. Es hilft doch niemandem, zehn Jahre darüber zu reden, was alles falsch gelaufen ist. Wir sollten jetzt darüber reden, was wir tun können.

Naiel Arafat, Psychiater und Traumatologe: Sie wollen gar keine Therapie. Sie wollen nur mit jemandem reden, der sie versteht.
HAZ, tomorrow
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