Wissenschaft beruht nicht auf Vertrauen, sondern auf Belegen und Kontrollen.
Mai Thi Nguyen-Kim: Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
Wissenschaft beruht nicht auf Vertrauen, sondern auf Belegen und Kontrollen.
Mai Thi Nguyen-Kim: Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
Da durfte ich doch heute bei der digitalen Buchpremiere von Mai Thi Nguyen-Kims Buch Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit dabei sein. Zusammen mit Professor Poetzsch-Heffter (Präsident der Technischen Universität Kaiserslautern), der durch das Format moderierte, hat Mai Thi zunächst einige Worte zu ihrer Person gebracht. Doch danach las sie aus ihrem Buch. Einen Teil der Einleitung und einen Teil des Schlussteils (“Ist ja kein Roman, so spoilere ich nicht.”). Das Publikum (am Schluß nannte Professsor Poetzsch-Heffter 1000 Zuschauende) konnte Fragen über die Plattform frag.jetzt platzieren, wobei nur ein Bruchteil der Fragen, die Chance hatte, auch verlesen zu werden.
Was mir in Erinnerung geblieben ist:
– “Cancle culture” -> Mobbing, Stalking ==> Ist ebenso ein Unwort wie Fake News
– Kleinster Nenner: Wissenschaftliche Konsens: Gibt in der Wissenschaft IMMER einen Konsens, auf den man sich einigen kann ==> Fundament
– Konsens: “Mehrheit” der Daten -> methodische Stärke ==> Evidenz
– Konsens ist KEINE Abstimmung unter Wissenschaftlern
– Evidenz kann sich ändern (“Ach, Erde dreht sich um die Sonne, gut dann ändern wir unser Weltbild.”) durch neue Erkenntnisse.
– Wissenschaft streitet sich VORAN -> Ziel: Erkenntnisgewinn
– Wissenschaftskommunikation läuft nebenbei (lernt man nicht im Studium) -> Ist schlecht, muss sich Wissenschaft ändern/weiter entwicklen. ==> systematisches Problem der Wissenschaft
– Scientist for Future gutes Beispiel , viele haben von Anfang an mitgemacht.
– Wissenschaft von Pseudowissenschaft unterscheiden (Strohmannargument). ==> Schon in der Schule lernen, dann Berufsschulen und Unis.
– Mai Thi hat als Chemikerin nie gelernt, was eine randomisierte Studie ist. ==> Fehlendes interdisziplinäres Wissen bei Wissenschaftlern.
– Social Media: Internet ist für viele eine Art Boxsack (Beleidigungen, Nachstellen, Hetze) zum Abreagieren.
– “Habe besseres zu tun, habe ja jetzt einen Tocher.”, auf beleidigende Kommentare nicht zu reagieren.
– Wenn Beleidigung mit inhaltlicher Kritik gepaart, dann antworte Mai Thi sachlich. Der Poster hatte dann meist nur einen schlechten Tag und entschuldigt sich für die Entgleisung.
– “Am Ende ist man erfolgreicher, je mehr man selber seiner selbst bleibt.”
– “Menschen sind tolle Tiere. Die Essenz des Menschseins. Die Hoffnung in die Menschheit nicht verlieren.”, im Diskussionsstrang um Mai This Tochter.
Die Lesung war außerordentlich kurzweilig. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. Mai Thi hat es bei mir und wohl auch den anderen vielen Zuhörenden geschafft, echtes Interesse zu wecken. Dass sie als promovierte Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin in der Lage ist, Dinge klar zu nenne und dann auch dann deutlich die Schlussfolgerungen herauszuarbeiten, ist wirklich toll und erfrischend. Schönen wäre es, wenn es in der Zunft der Journalisten hier viele ihrem Beispiel folgend, eben nicht nur Oberflächlichkeiten, sondern echten Tiefgang beim Umgang mit journalistischen Themen an den Tag legen würden.
Das Buch, in das ich heute schon kurz reimgeschnuppert habe, sieht sehr vielversprechend aus. 😉 Das Buch von Mai Thi ist ab dem 01.03.2021 im Buchhandel erhältlich.
In der Seitenstraße der KWA 10 beim Parkplatz. Dezent in den Farben des ortsansässigen Kicker-Verein geschmückt.
Auch in Clean Code von Robert C. Martin. 😉
Ein wenig nerdig! 😉
Kommt ein Syrer nach Rotenburg (Wümme) – ein wirklich sehr lesenswerter Artikel vom Spiegel.
Lothar Barnbeck, Asphalt 05/20
Noch nie in seiner jüngeren Geschichte hatte Amerika einen Präsidenten, der von Charakter, Temperament und Intellekt so ungeeignet war, sein Land aus der Misere zu führen. Trump ist nicht die Ursache aller Probleme, die die USA plagen. Aber er verschärft sie, statt sie zu lösen.
Siri Hustvedt, Schriftstellerin, im HAZ-Interview dieser Wochenendausgabe.
Für schwere Corona-Zeiten mit Kontaktverbot bzw. harter Einschränkung.
iX. Versteht nicht jeder. Ist auch besser so!