17. Juni

Sowjetischer IS-2-Panzer in Leipzig am 17. Juni 1953
Sowjetischer IS-2-Panzer in Leipzig am 17. Juni 1953
Bundesarchiv, B 285 Bild-14676 / Autor/-in unbekannt / CC BY-SA 3.0 de

Heute vor 70 Jahren haben mutige DDR-Bürger für ihre Rechte auf freie Wahlen ihr Leben verloren. Das heute Journal vom 15.06.2023 geht von mindestens 57 getöteten Menschen aus. Mehr als 15.000 DDR-Bürger wurden verhaftet und mussten z.T. mehrjährige Gefängnisstrafen absitzen. 7 Menschen wurden durch Todesurteile der Sowjets- bzw, DDR-Justiz ermordet. In über 500 Orten in der DDR kam es zu Streiks, Kundgebungen oder Gewalttätigkeiten gegen offizielle Personen oder Einrichtungen. Es wird von bis zu 1,5 Millionen DDR-Bürgern ausgegangen, die sich aktiv am Aufstand vom 17. Juni 1953 beteiligten – an der damaligen Einwohnerzahl der DDR bemessen dann ungefähr 10% der Gesamtbevölkerung, was eine enorme Mobilisierung bedeutet, da es sich um ein diktatorisch, militärisch geführtes Regime handelte. Dabei war der Aufstand nicht alleine auf Berlin Ost, Hauptstad des Unrechtrechtregimes DDR, begrenzt, sondern erfasst nahezu alle Teile dieses kleinen Staats.

Gedanktabel an den 17.06.1953 Müggelheimer Damm 143 in Berlin-Köpenick Gedenktafel, Müggelheimer Damm 143, in Berlin-Köpenick
OTFW, Berlin – Selbst fotografiert (Ausschnitt), CC BY-SA 3.0

Die zentrale Forderung der vielen mutigen DDR-Bürger war einfach nur der Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und Freilassung aller politischen Gefangenen. Was natürliche der Diktatur DDR wie Sowjetunion so rein gar nicht passte.

Die Sowjets haben den Aufstand des 17. Juni brutal und mit äußerster Härte niedergeschlagen. In knapp 80% der DDR Kreise wurde der Ausnahmezustand ausgerrufen und somit übernahmen die Sowjets mit dem Ausgerufenen Kriegsrecht faktisch die Regierungsgewalt in dem Sowjet-Satelitenstaat DDR. Dann machten die zahlenmäßig deutlich überlegene Killerkommandos (16 Sowjetdivisone mit 20.000 Mann und zusätzlich 8.000 kasernierte Volkspolizisten) den Aufstand nieder.

Gedenktafel für die Hennigsdorfer Stahlarbeiter an der Berliner Straße 71, in Berlin-Tegel
Gedenktafel für die Hennigsdorfer Stahlarbeiter an der Berliner Straße 71, in Berlin-Tegel, OTFW, Berlin, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Der 17. Juni ist weiterhin in der Bundesreepublik Gedenktag, auch wenn das viele zu vergessen scheinen.

Gedenktafel für Alfred Diener als Opfer des 17. Juni
Gedenktafel für Alfred Diener am Holzmarkt in Jena
Evergreen68, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Der Hintergrund für den flächendeckenden Aufstand war die Normerhöhung des SED-Diktaturstaates, also der Erhöhung um 10% des Arbeispensums – zufällig zu Walter Ulbrichts runden 60. Geburtstages. Das Sowijehtregime bestand auf diesen Durchsetzungen, die von den SED-Genossen natürlich unisono umgesetzt wurden.

Völlig in der absichtlich realitätsverzerrenden und lügemdem Arrt macht das Diktatursystem DDR den Westen, insbesodere die – faschistische (Darstellung des faschistodien Dikatursystems DDR) – BRD und der imperialistischen Klassenfeindrundfunk in Organisation des RIAS für die flächendeckenden Aufstände in der DDR verantwortlich. Die imperialistischen USA als Supermachrivalen der damals schon überaus schwächelnden Sowjetunion klar eingerechnet. Ist ja auch irgendwie klar. Die DDR, wie immer keine Kohle, keine ordentlichen Importe (COCOM macht es möglich) und der große Bruder Sowjetunion klaut nach wie vor das wesentliche zum Leben. Da kommt es gut, alle Wut auf den verhassten Klassenfeind abzuladen, denen es wirtschaftlich, politisch und menschlich einfach besser geht. So etwas tut der SED-Diktaturführung natürlich extrem  weh.

Sudel-Ede, bekannt aus dem Schwarzen Kanal, stellte die Massenermordunge  und das auf nahezu Gesamt-DDR ausgerufene Kriegsrecht dann recht einfach dar:

„[…] unter Mißbrauch des guten Glaubens eines Teils der Berliner Arbeiter und Angestellten, gegen grobe Fehler bei der Normerhöhung mit Arbeitsniederlegung und Demonstrationen antworten zu müssen, wurde von bezahlten Provokateuren, vom gekauften Abschaum der Westberliner Unterwelt ein Anschlag auf die Freiheit, ein Anschlag auf die Existenz, auf die Arbeitsplätze, auf die Familien unserer Werktätigen versucht.“

Quelle

Aufstand von 17. Juni - T34/85-Panzer in der Schützenstraße in Berlin
T34/85-Panzer in der Schützenstraße in Berlin
Bundesarchiv, B 145 Bild-F005191-0040 / CC BY-SA 3.0 de

Gedenkstunde im Reichstag zum DDR-Volksaufstand 1953Gedenkstunde im Reichstag zum DDR-Volksaufstand 1953, ZDF 16.06.2023


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Bundestag: Gedenkveranstaltung anl. 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR

Zitat - Der flächendeckende Charakter des Aufstands wurde zunehmend angezweifelt.
HAZ, today

Aufsteller zur Ausstellung zum 17.06.1953 in der ev. Kirche in Dömitz
Aufsteller zur Ausstellung zum 17.06.1953 in der ev. Kirche in Dömitz. Dömitz befindet sich an der östlichen Elbseite auf ungefährer Höhe von Dannenberg (Elbe).

Die Ausstellung zum 17.06.1953 in der Kirche
Die Ausstellung zum 17.06.1953 in der Kirche. Eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur von Clara Marz.

Der Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der DDR ist eines der wichtigsten und auch stolzesten Ereignisse in der Freiheitsgeschichte unseres Landes.

Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Die SED-Nachfolgeorganisation zeigte sich zur Gedenkfeier am Freitag wieder von ihrer bekannt besten Seite: Für Irritationen sorgte die Linkspartei: 32 von 39 Bundestagsabgeordneten der Linkenfraktion fehlten bei der Gedenkveranstaltung.
Ukrainische Flagge

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