Erfolgreiches Publizieren für iPad, iPhone u.a.


2012 amac-buch Verlag
Johann Szierbeck, Anton Ochsenkühn
39,95 €
560 Seiten
ISBN 978-3-940285-48-5

Erfolgreiches Publizieren für iPad, iPhone u.a.

Digitale Zeitschriften, Magazine & Bücher herstellen und vermarkten

Der Siegeszug der Tablets und in vorderster Front Apples iPad hat dem Bereich eBook einen enormen Schwung gegeben. Wenn man die vereinzelten Reisenden bis vor wenigen Jahren mit ihren Schwarz-Weiß-eBook-Readern im 7″ Format eher als Außenseiter belächelte, ist es heute quasi en vogue im iBookstore nach den neusten Bestsellern oder Fachbüchern zu stöbern.

Was liegt da näher, als sich über die gebräuchlichsten Formate (PDF, ePub, Mobipocket) schlau zu machen und vielleicht auch selber anzufangen, eBooks zu erstellen – zumal die Kosten im Vergleich zum klassischen Buch sehr gering sind.

Spätestens seit iOS 5 und somit iBooks und der Kiosk-App im Zusammenspiel mit dem überaus gutem Retina-Display des neuen iPads ist es deutlich, dass iOS als ernstzunehmende Plattform für digitale Zeitschriften und Bücher zu sehen ist, die es den Contentlieferanten relativ einfach ermöglicht, wirklich gutes Geld zu verdienen.

Szierbeck und Ochsenkühn widmen sich diesem spannenden Thema gekonnt und zuweilen mit einer überragenden Ausführlichkeit. Die Ausführungen zu Apples Developer Portal (Zertifikate besorgen, Testgeräte registrieren, Provisioning Profile) nehmen 30 Seiten mit sehr, sehr vielen erläuternden Screenshots ein. Eine derartige Ausführlichkeit und Genauigkeit ist mir noch in keinem Buch zur iOS-Programmierung begegnet. Hier können keine Fragen mehr offen bleiben!

Das Werk ist zweigeteilt. Im ersten Abschnitt dreht sich alles Rund um das digitale Buch. Selbstredend, dass die drei gebräuchlichsten Formate samt Gegenüberstellung vorgestellt und bewertet werden. Ausführungen zu den Readern (Hard- wie Software) folgen. Ein Blick über den Apple-Tellerrand ist dabei natürlich obligatorisch (Kindlein, Galaxy Tab, Fire).

Eine Betrachtung der führenden Distributionskanäle samt Ausführungen zur Anmeldung und Einschätzung, wo man zwingend vertreten sein sollte, folgen im Kapitel zum Verkauf von eBooks. Elementares zum Verkauf erfährt der Leser natürlich auch. Etwa die Beantragung von ISBNs, den unterschiedlichen Mehrtwertsteuersätzen (Print und Online) oder was es mit vlb.de (Verzeichnis lieferbarer Bücher) auf sich hat. Wer noch nie publiziert hat, für den sind die Angaben recht brauchbar, wenn er oder sie dann beim ersten Beantragen der ISBN ob des Preises sicherlich ziemlich zucken wird. Diese Erkenntnis überlassen die Autoren den angehenden Verlegern.

Nach kurzen Angaben zu Hard- und Software zum Publizieren (dabei wird dem Mac nicht etwa der Vorzug vor einem Windows PC gegeben), geht es in den nun folgenden Kapiteln in die Vollen bei der eBook Erstellung als PDF, ePub und Mobipocket. Die Autoren stellen klar heraus, dass man etwa beim ePub-Finetuning durchaus in der Lage sein muss, die XML- oder CSS-Dateien bearbeiten zu können (also auch brauchbare Kenntnisse in XHTML haben sollte). Diese Kenntnisse vermittelt das Buch nicht. Das würde sicherlich nicht nur den Seitenrahmen sprengen.

Das Kapitel zu ePub nimmt von den drei Formaten den breitesten Raum ein. Dies ist aber nicht verwunderlich, denn ist es doch das von Apple für iOS priorisierte Dateiformat. Nach Darstellung der ePub-Datei und welche Contentformate in einem ePub vorkommen können, geht es an das Erstellen von ePubs mit InDesign, QuarkXPress, Pages. Klar, dass es zuweilen noch zu Nachbearbeitungen mit Dreamweawer und Calibre kommt. Das brandneue iBooks Author, das Apple im Januar rausbrachte, wird kurz angeteasert und mundgerecht wird das vom Verlag herausgebrachte Buch zu iBooks Author vorgestellt. Alles Wissenswerte zu dieser genialen Software (nutzt ePub 3.0) findet sich in jenem Werk.

Der zweite Teil des Buches zu den digitalen Zeitschriften und Magazinen beginnt mit dem eingangs gelobten Kapitel zum Apple Developer Portal. Jetzt fragt sich natürlich mancher, wozu man etwa ein Entwicklerzertifikat braucht, wenn man nicht mit Xcode wundervolle in Objective-C geschriebene Apps schreibt? Die Antwort ist einfach: Man “schreibt” mit InDesign und Quark App Studio Apps. Und hier kommen dann die vielen Zertifikate wieder ins Spiel. Der Grund, warum man seine eBooks als Apps herausgeben kann, ist der, dass man nicht den Beschränkungen des eBook-Formats unterlegen ist. Gerade für Zeitschriften verbietet sich das Format eBook und man setzt stringent auf Apps. Wer aber jetzt denkt, dass diese beiden Softwarelösungen relativ günstig etwa die Vereinszeitschrift im modernen Gewand unter iOS verfügbar macht, sollte einen kurzen Blick auf die jeweiligen Kostenunterkapitel werfen – das kann schnell ernüchtern.

Selbstverständlich fehlt das Kapitel zum Hochlade der Apps und Veröffentlichen im App Store nicht. Wer Programme (und ihre Handhabung) wie iTunes Connect oder den Application Loader nicht kennt, sollte hier ruhig einmal einen Blick riskieren.

Alles in allem ein klasse Buch zum Thema Publizieren für iPad & Co. Zum Teil sehr ausführlich mit sehr vielen und guten Screenshots, die keine Frage im Workflow offen lassen sollten. Wer ernsthaft darüber nachdenkt, Content für iOS zu produzieren, sollte einen Blick in dieses Werk werfen. Derjenige, der über ausreichend gute Webentwicklungskenntnisse verfügt, wird sicherlich ansprechende Ergebnisse produzieren, so er auch hinreichend erfahren in Grafikdesignthemen ist. Selbstredend, dass das Werk für den Kindle (bei Amazon) und als PDF und ePub beim Verlag zu haben ist.

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