Schablonenhaft

Ein sonniger Tag am Westerländer Hauptstrand unweit der Musikmuschel. Im Hintergrund taucht er auf. Er balanciert auf dem Holzgeländer des Holzsteges hinter der Musikmuschel lang. Dann hält er an.

Ich mustere ihn. Schwarzes Outfit: Schwarze kurze Hose, schwarzes T-Shirt und ebenso die Socken und Turnschuhe. Dazu schwarze Handschuhe (wohl Fahrradhandschuhe). Ein schwarzer Rucksack, der eine gewisse Füllung dieses erahnen läßt. Im Prinzip nichts sonderbar Auffälliges an diesem drahtigen Typen. Der zweite Blick zeigt eine ethnische Einordnung, die für eine Person mit Migrationshintergrund sprechen läßt.

Und dann beginnt ein Kopfkino, das unschön ist: Schläfer, Gefährder, Attentäter? Mit entsprechenden automatischen Waffen könnte er eine Schneise in diesem Strandabschnitt hinterlassen. Wie lange würde die Polizei brauchen? SEK? Muss das SEK vom Festland eingeflogen werden? Alles Fragen, auf die ich besser keine Antwort kenne.

Er springt zurück vom Holzgeländer auf den Holzsteg und marschiert dann vor dem Geländer vor den Strandkörben auf der Promenade in Richtung Gosch weiter.

Ich erinnere mich. Vor ein paar Tagen hatte er neben der Treppe zum Strand einen Salto-artigen Sprung auf den Strand gemacht und war dann in Richtung Miramar verschwunden. Fand ich übrigens sehr cool. Und das Outfit war ebenso.

Dieses schablonenhafte Einordnung anhand von Stereotypen und Vorurteilen ist nicht gut und läßt auch nur schwerlich ein Miteinander entstehen. Ich hoffe heute, ein klein wenig gelernt zu haben.

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